LaTü ist kein Bullerbü – Lamboy-Tuempelgarten.de

LaTü ist kein Bullerbü

Lamboy/Tümpelgarten: Kein Bullerbü, aber ein Stadtteil im Wandel

Viele kennen die berühmte Kinderbuchreihe von Astrid Lindgren, "Wir Kinder aus Bullerbü". In diesem ausgedachten schwedischen Dorf gibt es keine Umweltverschmutzung, keine Drogen und keine ernsthaften Probleme. Es ist eine heile Welt – weit entfernt von der Realität im Lamboy/Tümpelgarten.

Lamboy/Tümpelgarten war lange Zeit als das „Armenhaus“ Hanaus bekannt. Vor allem das Gebiet nördlich der Lamboystraße trug den Beinamen „Klein-Chicago“ aufgrund von Kriminalität, Drogen und Gewalt, die bis in die 1980er Jahre eng mit dem ehemaligen Kasernengelände verbunden waren. Doch der Stadtteil hat sich seither stark gewandelt.

„Jugendkriminalität in Hanau“
(Fernseh-Bericht vom 15.12.1964 auf hr Retro)

 

Ein Stadtteil im ständigen Wandel

Seit jeher ist Lamboy/Tümpelgarten ein Stadtteil, in dem viele Zuwanderer und Flüchtlinge ankamen und ein neues Zuhause fanden. Schon nach dem Ersten Weltkrieg wurden hier Menschen aus dem Elsass angesiedelt, und nach dem Zweiten Weltkrieg folgten Heimatvertriebene. In den 1990er Jahren kamen Flüchtlinge aus den Balkankriegen, und seither ist der Stadtteil weiterhin von internationaler Migration geprägt, insbesondere durch Zuwanderer aus Osteuropa und Gastarbeiter aus früheren Jahrzehnten.

Viele dieser Menschen haben sich erfolgreich in Lamboy/Tümpelgarten integriert, doch der Stadtteil kämpft nach wie vor mit sozialen Herausforderungen. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum städtischen Durchschnitt etwa ein Viertel höher, und auch der Anteil der Regelleistungsbezieher nach Sozialgesetzbuch II (ehemals Hartz IV, jetzt Bürgergeld) liegt etwa ein Drittel über dem Stadtdurchschnitt.

 

Positiver Trend in der Sozialstruktur

Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es auch positive Entwicklungen. Seit der Jahrtausendwende ist der Anteil der SGB-II-Empfänger in Lamboy/Tümpelgarten besonders stark zurückgegangen – stärker als im gesamten Hanauer Stadtgebiet und sogar über dem hessischen Durchschnitt. Dieser Fortschritt zeigt, dass der Stadtteil auf einem guten Weg ist, auch wenn die sozialen Probleme noch nicht vollständig gelöst sind.

Durch die jüngste Flüchtlingskrise aus der Ukraine ist jedoch eine deutliche Erhöhung der Zahl der Regelleistungsbezieher zu verzeichnen. In Hessen stieg diese Zahl 2022 um 85 %, was sich auch auf Hanau und insbesondere auf Lamboy/Tümpelgarten auswirkt. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass dies nur ein vorübergehender Effekt ist.

 

Herausforderungen und Chancen im Lamboy/Tümpelgarten

Auch wenn Armut nach wie vor ein sichtbares Thema im Stadtteil ist, vor allem bei älteren Menschen und Familien, hat sich das Gesicht von Lamboy/Tümpelgarten deutlich verändert. Der Stadtteil bietet heute moderne Wohnungen und beheimatet erfolgreiche Unternehmen. Besonders wichtig ist es, Kindern und Jugendlichen den Weg in eine gesicherte Zukunft zu ebnen. Diese Aufgabe steht im Fokus unseres Vereins.

Die soziale Entwicklung eines Stadtteils wie Lamboy/Tümpelgarten erfolgt langsam, aber sie ist im Gange. Der Stadtteil mag kein Bullerbü sein, aber er zeigt, dass Veränderung möglich ist.

 

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